360° Figaro
VR Opernfilm
360° Figaro ist ein fünfundzwanzigminütiger Musikfilm in Virtual Reality:
die erste ganz und gar für die 360°-Kamera konzipierte und inszenierte Opernszene,
live gesungen und musiziert, aufgezeichnet mit binauralem Ton.
Gedreht wurde eine Szenenfolge aus dem II. Akt von Mozarts Figaros Hochzeit.
Statt zentrifugal wie in einer Arena ist hier alle Aktion auf den Mittelpunkt ausgerichtet: zentripetal.
Der Zuschauer steht in der Mitte eines Geschehens, das nur für ihn inszeniert wird.
Das 360°-Medium kann zu einem völlig neuartigen Kunsterlebnis führen,
in dem Film- und Theatermittel sich in spezifischer Weise ergänzen:
Die Kamera wird beim 360° Figaro ihren Standort im Zentrum des Geschehens nicht verlassen.
Diese Beschränkung des filmischen Vokabulars wird mit den klassischen Theatermitteln
kompensiert: Aktion, Bühne und Licht.
Die Aktion füllt den gesamten vom zentralen Punkt bis zu den Außenwänden.
Bühne und Licht stellen eine Vielzahl von Räumen her, die auseinander
hervor- und ineinander übergehen.
Der Raum kann dunkel, eng und klaustrophobisch sein, bis eine schnelle Verwandlung ihn
überraschend öffnen und weiten wird. Türen geben Lichtachsen frei,
mal ist eine Seite dicht begrenzt, während die andere sich in die Tiefe öffnet.
Gerade alte Theatermittel aus der Barockoper, für die Mozart noch geschrieben hat,
können mit der modernen Technik der 360°-Kamera eine überraschende und produktive
Verbindung eingehen.
Jan Schmidt-Garre
Verwandelbarer Studiobau für den ersten Opernkurzfilm in Virtual Reality.
Aufgenommen im August 2018 im Studio Halle
Konzept und Regie: Jan Schmidt-Garre
Kamera: Thomas Bresinsky mit der OmniCam-360
